Regisseur KINOSHITA Keisuke (1912–1998)
Ein Humanist des japanischen Kinos der Nachkriegszeit
Regisseur KINOSHITA Keisuke (1912–1998)
Ein Humanist des japanischen Kinos der Nachkriegszeit
Kinoshita Keisuke zählt zu den bedeutendsten japanischen Regisseuren der Nachkriegszeit. Die meiste Zeit seines Schaffens war er für die Filmgesellschaft Shôchiku tätig, die zahlreiche Dramen über das alltägliche Leben gewöhnlicher Menschen (shomingeki) herausbrachte und bei der auch weitere Meisterregisseure wie Ozu Yasujirô beheimatet waren. Die Reihe zeigt eine Auswahl von elf Filmen, die zwischen 1944 und 1986 entstanden sind.
1912 in Hamamatsu geboren, studierte Kinoshita Keisuke Fotografie und begann seine Filmkarriere als Kamera- und Regie- Assistent bei Shôchiku. Sein Regiedebüt gab er 1943 mit Hanasaku minato (Port of Flowers) und drehte bis zu seinem Tod insgesamt 49 Filme, für die er oftmals auch das Drehbuch schrieb. Seine Filmografie umfasst verschiedene Genres, von Komödien über Familien- und Sozialdramen bis hin zu Historienfilmen. Häufig schildert er die Schicksale einzelner Frauenfiguren, dargestellt von den beliebtesten Schauspielerinnen der damaligen Zeit, und setzt ihre Biografien in Beziehung zur politischen Entwicklung im Nachkriegsjapan. Die Komödien sind beeinflusst von René Clair, den Kinoshita sehr verehrte und bei einer Reise nach Frankreich im Jahr 1951 persönlich traf.
In mehreren Filmen brachte Kinoshita seine Haltung gegenüber dem Krieg zum Ausdruck und handelte sich damit Kritik von der Zensur ein. So zum Beispiel für die letzte Szene in Rikugun (The Army), in der eine Mutter den Gang ihres Sohnes an die Front nicht bejubelt, sondern voller Kummer betrauert. Der bekannteste und erfolgreichste Film von Kinoshita ist Nijûshi no hitomi (Twenty-Four Eyes), der den angesehenen japanischen Kinema Junpô Award für den besten Film aus dem Jahr 1954 gewann. Auch das historische Drama Nogiku no gotoki kimi nariki (She was like a Wild Chrysanthemum / My First Love Affair) über die unerfüllte Liebe von zwei Teenagern fand große Beachtung. Mit Karumen kokyô ni kaeru (Carmen Comes Home) drehte Kinoshita den ersten Farbfilm Japans.
Bedingt durch die Krise der japanischen Filmstudios in den 1960er Jahren wechselte Kinoshita zum Fernsehen, meldete sich aber 1976 noch einmal auf der Kinoleinwand zurück und starb 1998 nach langer Krankheit.
Datum
05.06.2023 - 31.07.2023
Ort
Japanisches Kulturinstitut
Universitätsstraße 98
50674 Köln
Kosten
Eintritt frei
Filme in dieser Filmreihe
Große Freuden, kleine Sorgen
新・喜びも悲しみも幾歳月 Shin, yorokobi mo kanashimi mo ikutoshitsuki
Aus technischen Gründen abgesagt!
The Downfall of Osen
The Downfall of Osen Orizuru Osen
Änderung!
Morning for the Osone Family
大曾根家の朝 Ôsoneke no ashita
She was Like a Wild Chrysanthemum / My First Love Affair
野菊の如き君なりき Nogiku no gotoki kimi nariki
Morning for the Osone Family
大曾根家の朝 Ôsoneke no ashita
She was Like a Wild Chrysanthemum / My First Love Affair
野菊の如き君なりき Nogiku no gotoki kimi nariki