160 Jahre Deutsch-Japanische Freundschaft

Im Jahr 2021 blicken Deutschland und Japan auf 160 Jahre Freundschaft zurück, deren Beginn die Unterzeichnung eines Freundschafts- und Handelsvertrages zwischen dem damaligen Preußen und Japan am 24.1.1861 markierte.

Dieses Jubiläum soll mit einer Vielzahl an Veranstaltungen über das gesamte Jahr hinweg gefeiert werden. Durch die immer noch fortwährende Corona-Krise können wir zunächst nur online Veranstaltungen anbieten, aber wir hoffen, dass wir Sie bald auch wieder in unserem Hause begrüßen können.

Die Veranstaltungen, die in unserem Institut im Rahmen des Jubiläums stattfinden, finden Sie nach und nach hier auf dieser Seite.

Eine Übersicht über Jubiläumsveranstaltungen an anderen Orten finden Sie auf der Homepage der Botschaft von Japan in Deutschland.

Über die Deutsch-Japanischen Beziehungen

Die Schauspiellegende MIFUNE Toshirô - Eine Würdigung zu seinem 100. Geburtstag

14. Juni bis 29. Juli 2021
Begleitvortrag: Freitag, 11. Juni 2021 | 18:30 Uhr

Mifune: The Last Samurai
© MIFUNE THE LAST SAMURAI Film Partners

Mit der Filmreihe würdigen wir MIFUNE Toshirô, einen der größten Stars des japanischen Kinos, der am 1. April 2020 seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte.

MIFUNE wurde in Tsingtao in der Republik China geboren. Nach dem Ende des Krieges bewarb er sich als Kameramann erfolglos bei den Tôhô-Filmstudios, hinterließ jedoch beim Vorsprechen als Nachwuchsschauspieler Eindruck und gab 1947 sein Schauspieldebüt in Ginrei no hate („Snow Trail“) von Regisseur TANIGUCHI Senkichi.

Den Grundstein für die nun folgende steile Karriere legte MIFUNE 1948 mit seiner Rolle als lungenkranker Gangster in Yoidore tenshi („Drunken Angel“). Diese Film war zugleich seine erste Zusammenarbeit mit Meisterregisseur KUROSAWA Akira, der ihn fortan in insgesamt 16 seiner Filme als Hauptdarsteller einsetzte. Internationale Anerkennung erlangte er in KUROSAWAS Meisterwerk Rashômon („Rashomon“), das 1951 beim Filmfestival von Venedig den „Goldenen Löwen“ gewann.

Es folgten beeindruckende Hauptrollen in den Filmen von KUROSAWA, in denen MIFUNE seine schauspielerische Vielseitigkeit unter Beweis stellen konnte. Er brillierte nicht nur als Samurai in Shichinin no Samurai („Seven Samurai“, 1954) oder Yôjinbô („Yojimbo“, 1961), sondern auch als Chefarzt eines Armenhospitals in Akahige („Red Beard“, 1965), für dessen Darstellung er in Venedig erneut ausgezeichnet wurde.

1962 hat MIFUNE seine eigene Produktionsfirma „Mifune Productions“ gegründet und ein Jahr später mit Gojûmannin no isan („The Legacy of the 500,000“) seine erste und einzige Regiearbeit vorgelegt.

MIFUNE trat auch als Filmproduzent in Erscheinung und wirkte bei internationalen Produktionen unter Starbesetzung mit, darunter in John Frankenheimers „Grand Prix“ (1966), John Boormans „Hell in the Pacific“ (1968) und 1971 in „Soleil Rouge“ von Terence Young.

MIFUNE Toshirô verstarb am 24.12.1997 im Alter von 77 Jahren in Tokyo.

Im Begleitvortrag zur Filmreihe werden MIFUNES Karriere und seine Rollen beleuchtet und Einblicke in seine Art des Spiels gegeben. Die schauspielerische Leistung wird als Teil des filmischen Textes analysiert und im Kontext der Geschichte des japanischen Films der Nachkriegszeit betrachtet.

Eine Übersicht über die genauen Filmtermine finden Sie hier.

Gebaute Umwelt: Ein alternativer Reiseführer durch Japan

19. April - 2. Juli 2021

The Honshu-Shikoku Bridge Project Photo by Takuya Omura

Die im Jahr 2018 konzipierte Wanderausstellung der Japan Foundation geht der Frage nach, in welchem Verhältnis Natur und gebaute Umwelt in Japan stehen. Anhand von Fotos, Texten und Videos stellt sie insgesamt etwa 80 Beispiele von Gebäuden, Tiefbauprojekten und Landschaftsgestaltung vor, die seit dem späten 19. Jahrhundert entstanden sind und in eindrucksvoller Weise zeigen, wie Architektur und Natur miteinander in Dialog treten. Aus jeder der 47 Präfekturen Japans ist zumindest ein Projekt zu sehen, die Auswahl wurde von HACHIMA Satoshi, Professor am Chiba Institute of Technology, HOSAKA Kenjirô, Kurator am National Museum of Modern Art, Tokyo, sowie KURAKATA Shunsuke, Außerordentlicher Professor an der Osaka City University, zusammengestellt.

Bedingt durch die geographische Lage Japans sind Architekten und Stadtplaner seit jeher vor große Herausforderungen gestellt. Aufgrund der extremen Nord-Süd-Ausdehnung der Inselkette ist das Klima in den einzelnen Regionen sehr unterschiedlich, so dass bei baulichen Konzepten eine sorgfältige Berücksichtigung der spezifischen Gegebenheiten und Bedürfnisse erforderlich ist. Neben natürlichen Gefahren wie Erdbeben, Vulkanausbrüchen, Tsunami oder Taifunen müssen immer auch die sozialen Strukturen in den Städten oder ländlichen Gegenden bedacht werden.

Unter der Leitfrage, welche Lösungen für die Aufgaben im Zusammenhang mit den geographischen Charakteristika gefunden wurden und in welcher Form diese zukunftsweisend und nachhaltig sein können, führt die Ausstellung den Besucher zu einzigartigen Wohnhäusern, zu Einrichtungen mit dem Thema Katastrophenschutz, zu Beispielen organischer Architektur bis hin zu einem gigantischen Entwässerungs- und Kanalisationssystem nördlich von Tokyo.

Die Vielfältigkeit der gebauten Umwelt spiegelt sich schließlich auch in der ungewöhnlichen Ausstellungsarchitektur wider. Jedes Bauprojekt wird in Form eines dreiseitigen Kubus vorgestellt, der wiederum mit anderen verbunden ist und damit inhaltliche Berührungspunkte verdeutlicht. In ihrer Gesamtheit bilden sie die Form des japanischen Archipels.

Eine Einführung in die Ausstellung durch den Architekturkritiker und Japankenner Ulf Meyer ist auf unserem YouTube-Kanal zu sehen:
https://www.youtube.com/watch?v=1jwt3XTZpI0

Deutsch-Japanische Wissenschaftskooperationen am Rhein

ab 14. April 2021

Anlässlich des 160. Jubiläums der japanisch-deutschen Beziehungen präsentiert das Japanische Kulturinstitut in Zusammenarbeit mit der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und der Universität zu Köln die interkulturelle, interdisziplinäre und interuniversitäre Ringvorlesung „Deutsch-Japanische Wissenschaftskooperationen am Rhein“.

Die Beziehungen beider Länder seit der Meiji-Zeit florierten nicht zuletzt durch den wissenschaftlichen Austausch, der bis heute in vielen Partnerschaften zwischen deutschen und japanischen Universitäten rege betrieben wird. Auch die beiden Universitäten Bonn und Köln betreiben in ihren verschiedenen Forschungsgebieten zahlreiche Kooperationen mit Partneruniversitäten in Japan.

In vorerst 14 Veranstaltungen im Sommersemester 2021 präsentieren Forschende der beiden Universitäten, vielfach zusammen mit ihren Kooperationspartnern, Ergebnisse der gemeinsamen Forschungen aus verschiedenen Disziplinen und stellen diese in den größeren Kontext der gesellschaftlichen Entwicklung in beiden Ländern.

Weitere Informationen zur Veranstaltung, den Semesterplan und den Anmeldelink finden Sie unter https://www.jki.de/veranstaltungen/ringvorlesung

Workshop „Imagination choreographiert“ mit OKADA Toshiki

auf YouTube zu sehen

Die Körperbewegung der Schauspieler drückt nicht nur direkt die Botschaft der gesprochenen Texte aus, sondern kann dem Publikum darüber hinaus auch etwas Selbständiges mitteilen. Im Zusammenspiel von beidem entsteht erst eine vielschichtige Performance. In diesem Sinne sind Imaginationen die besten Choreographen.

Im Workshop des Choreographen OKADA Toshiki konnten die beiden Teilnehmer diesen Prozess miterleben. OKADA Toshiki ist z.Zt. der im deutschsprachigen Raum am meisten beachtete Regisseur und Autor aus Japan. Das von Okada geschriebene und inszenierte Theaterstück „The Vacuum Cleaner“, uraufgeführt im Dezember 2019 bei den Münchner Kammerspielen, wurde vom Theater Treffen/Berliner Festspiele zur „10er Auswahl 2020“ (aus 432 Inszenierungen in 56 deutschsprachigen Städten) ausgewählt.

Der im letzten Jahr durchgeführte Workshop wird ab Anfang Februar in 10 Teilen nach und nach auf unserem YouTube-Kanal zu sehen sein.

Auch der im Anschluss an den Workshop durchgeführte Vortrag „Theater als Phänomen der Fiktion, die in der Aufführung entsteht“  sowie die Podiumsdiskussion „Theater in Corona-Zeiten“, gemeinsam mit Kulturveranstalter Jurriaan Cooiman, Festival Culturescapes, Basel und Dramaturgin Martine Dennewald, 2015-2020 Künstlerische Leiterin der Festivals „Theaterformen“ (Hannover / Braunschweig), wird in Kürze auf dem selben Kanal verfügbar sein.

Schritt 1: sich ein Haus vorstellen, in dem man jetzt lebt oder in dem man früher gelebt hat
Schritt 2: den Vorstellungsbereich erweitern
Schritt 3: die Methode der Imagination ändern
Schritt 4: von dem Haus des Anderen erzählen
Schritt 5: die Imagination verbalisieren
Schritt 6: eine Kluft zwischen der Vorstellung und dem Gesprochenen herstellen
Schritt 7: die Imagination auf die Bühne projizieren
Schritt 8: sich des Abstands zu den Dingen und der Beziehung unter diesen bewusst werden
Schritt 9: über ein Zimmer sprechen, in dem man nicht ist

Konzertreihe „Brücken bauen in Zeiten der Pandemie“

Der Ausbruch von Covid19 und die globale Verbreitung des Virus haben überall auf der Welt Auswirkungen auf den Kulturbetrieb. Um die kulturellen und künstlerischen Aktivitäten wiederzubeleben, veranstaltet das Japanische Kulturinstitut eine zeitlich begrenzte Konzertreihe im Saal des Instituts. Ziel des Programms ist es, Künstlerinnen und Künstler durch die Bereitstellung eines Veranstaltungsortes für Konzerte im Zusammenhang mit Japan zu unterstützen, Fans von Musik eine Möglichkeit zu geben, Konzerte erleben zu können und somit der Kunst und Kultur in diesen schwierigen Zeiten etwas Kraft zu geben.

Aus einer Vielzahl von Bewerbungen wurden einige Konzerte ausgewählt, die seit September 2020 nach und nach durchgeführt und auch auf YouTube gezeigt werden.

Weitere Informationen zur Konzertreihe finden Sie hier auf unserer Homepage.

Konzertvideos auf YouTube

Konzert in Gedenken an die Dreifachkatastrophe vom 11.3.2011 (02.03.2021)
Konzert des Ensemble Lunata (19.02.2021)
Konzert mit KOJIMA Kenichirô (09.10.2020)
Konzert mit Travel Musica (25.09.2020)
Konzert des Mori Trio (18.09.2020)

JFF Plus: Online Festival

26. Februar - 7. März 2021

Das Japanese Film Festival wurde von der Japan Foundation in Tokyo ins Leben gerufen und bietet Filmfans in aller Welt die wunderbare Gelegenheit, japanische Filme anzuschauen.

Im Jubiläumsjahr kommt das Filmfest zum ersten Mal nach Deutschland. Hier können vom 26. Februar bis zum 7. März 2021 insgesamt 30 Filme kostenlos gestreamt werden: Neben einem Klassiker von Meisterregisseur Ozu Yasujirô aus dem Jahr 1952 ("The Flavor of Green Tea over Rice") sind alle Filme des Festivals in den Jahren zwischen 2007 und 2020 entstanden und spiegeln die große Bandbreite und hohe Qualität des japanischen Filmschaffens wider. In der bunten Mischung von vielfach preisgekrönten Filmen, die auch auf internationalen Festivals liefen, wird jeder Zuschauer auf seine Kosten kommen und etwas Passendes für sich entdecken können. Sei es bei schrägen Komödien (z.B. "Can't Stop the Dancing"), aufwühlenden Dramen (z.B. "One Night"), Dokumentationen mit seltenen Einblicken (z.B. "Tsukiji Wonderland"), phantasievollen Anime (z.B. die Kurzfilme der Production I.G) und nicht zuletzt den poetischen und handwerklich überragenden Stop-Motion-Animationsfilmen von Yashiro Takeshi.

Weitere Informationen zum Filmfestival, zur kostenlosen Anmeldung und den Zeitplan finden Sie hier auf unserer Homepage oder direkt auf der Homepage des JFF Plus: Online Festival.