Über die deutsch-japanischen Beziehungen

Erste Beziehungen zwischen Deutschland und Japan entwickelten sich schon im 17. Jahrhundert, als die ersten Deutschen über die Niederländische Ostindien-Kompanie nach Japan kamen – darunter Engelbert Kaempfer als einer der bekanntesten deutschen Japanforscher der damaligen Zeit. Doch es sollte noch einmal zwei Jahrhunderte dauern, bis Kontakte zwischen Deutschland und Japan auch auf offizieller Ebene hergestellt wurden.

Den Beginn der diplomatischen Beziehungen markiert der Freundschafts- und Handelsvertrag zwischen dem damaligen Preußen und Japan, der am 24. Januar 1861 in Edo, dem heutigen Tokyo, unterschrieben wurde.

Die fortschreitende Öffnung des Landes und der Drang nach Modernisierung führten zu einer raschen Intensivierung der Beziehungen, vor allem in den Bereichen der Wissenschaft und Forschung. Auch die erste Verfassung Japans von 1889 orientierte sich stark an der damaligen preußischen Verfassung.

Ebenso kam es auf kultureller Ebene früh zu einem engen Austausch, und so gründete sich bereits im Jahre 1873 die Ostasiengesellschaft (OAG, offiziell: Deutsche Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens) in Tokyo, 15 Jahre später gründete sich 1888 die erste Deutsch-Japanische Gesellschaft am Seminar für Orientalische Sprachen in Berlin.

Nachdem beide Länder sich im Ersten Weltkrieg als Kriegsgegner gegenüberstanden, erreichten die Beziehungen in den 1920er Jahren eine neue Dimension der Freundschaft. Doch ein verhängnisvolles Bündnis in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts gipfelte schließlich im Zweiten Weltkrieg und hat den Untergang der beiden Nationen selbst herbeigeführt. In der direkten Nachkriegszeit kam es zu einem kurzzeitigen Bruch der diplomatischen Beziehungen, die aber mit der Bundesrepublik schon im Jahre 1955 wieder aufgenommen wurden.

Der starke wirtschaftliche Aufschwung beider Staaten in der Zeit nach dem Krieg führte auch zu einem erhöhten Austausch in Kultur und Wissenschaft. Das 1969 gegründete Japanische Kulturinstitut in Köln ist ein Symbol dieser Zeit.

Während das Interesse an Japan bis in die 1980er Jahren hauptsächlich wirtschaftlicher Natur war, so kam seit den 1990er Jahren auch das Interesse an der japanischen Popkultur mit Anime, Manga und japanischer Musik hinzu, welches bis in die heutige Zeit anhält.

Heute blicken Deutschland und Japan als Partner mit gemeinsamen Werten wie Freiheit und Demokratie auf ihre 160-jährige Freundschaft zurück.