Jeder geht für sich allein
Online-Gespräch mit der Autorin WAKATAKE Chisako
Jeder geht für sich allein
Online-Gespräch mit der Autorin WAKATAKE Chisako
In dieser Online-Veranstaltung thematisiert die Literaturvermittlerin und langjährige Geschäftsleiterin des Vereins Litprom e.V. Anita Djafari in einem Gespräch mit der Autorin WAKATAKE Chisako zentrale Aspekte ihrer Erzählung und versucht zu erkunden, ob diese von ihren japanischen und westlichen Lesern gleich wahrgenommen werden. Zugleich wird mit dem Streben nach Glück, wie es im Lebensweg der Roman-Protagonistin zum Ausdruck kommt, ein Leitthema angesprochen, das derzeit vielen Veranstaltungen im Japanischen Kulturinstitut vorangestellt ist.
Das Gespräch wird von der Verlegerin Dr. Katja Cassing moderiert und von Dr. Heike Patzschke konsekutiv gedolmetscht. Im Anschluss werden Fragen aus dem Publikum besprochen.
Das Autorengespräch findet nur online in Form eines Zoom-Webinars statt.
Zur Autorin und ihrem Roman
Vor drei Jahren erschien im cass-Verlag die deutsche Erstübersetzung des Romans Ora ora de hitori igu mo („Jeder geht für sich allein“) . Die Autorin WAKATAKE Chisako, geb. 1954 in der nordostjapanischen Präfektur Iwate, besuchte nach dem Tod ihres Mannes, mit dem sie lange in Tokyo lebte, acht Jahre lang einen Kurs für Kreatives Schreiben, um, wie sie sagt, „auf andere Gedanken zu kommen“. Der Roman wurde ihr literarisches Debüt, für den sie 2017 als bis dahin älteste Preisträgerin je mit dem Bungei-Preis und im Jahr darauf mit dem Akutagawa-Preis ausgezeichnet wurde.
Zum Inhalt
Mit 24 ging Momoko in die große Stadt, nach Tokyo, um die Zwänge der Provinz hinter sich zu lassen, um frei zu sein. Sie war sich für keine Arbeit zu schade, schuftete, passte sich an, gab sich, wie man es von ihr erwartete: folgsam, freundlich, auf Harmonie bedacht. Und schlug so unversehens den Weg ein, den die Gesellschaft ihr vorgab: Mann, Kinder, ein schönes Zuhause. Jetzt, mit 74, ihr Mann ist tot, die Kinder sind längst aus dem Haus, denkt Momoko nach. Über die Träume, die sie einst hatte. Über die Liebe. Über Einsamkeit. Über das Altern und den Tod. Und nach fünfzig Jahren Leben mit der Hochsprache kommt mit Macht wieder, was die junge Momoko in Tokyo immer für ein Stigma hielt: ihr Dialekt. Ihre Heimat.
Bibliograhische Angabe
Jeder geht für sich allein
aus dem Japanischen von Jürgen Stalph
109 S., geb. mit Schutzumschlag (Naturpapier) und Leseband
cass verlag, dt. Erstausgabe
22 €
ISBN 978-3-944751-25-2