Vortrag von Alea Brockhaus, Germanistin und stellv. Chefredakteurin des Online-Magazin „Sumikai“

Märchen sind in Deutschland allgegenwärtig, da sie im Laufe der Jahrhunderte stetig innerhalb des Sprachkollektivs weitergegeben und letztendlich ausführlich niedergeschrieben wurden. Märchen wie „Schneewittchen“, „Rotkäppchen“ oder „Dornröschen“ sind inzwischen international bekannt und das natürlich nicht zuletzt dank der Bemühungen der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm. Die von ihnen gesammelten Geschichten werden auf der ganzen Welt erzählt. Und die japanischen Märchen? Wo bleiben die mindestens genauso spannenden, lehrreichen und rührenden Geschichten aus dem Land der aufgehenden Sonne?

Japan verfügt über seinen ganz eigenen Märchenschatz, der aber noch gehoben werden möchte. Es ist wie bei einem Eisberg, dessen größter Teil noch unter der Wasseroberfläche verborgen liegt. Seine wahre Größe lässt sich kaum erahnen.

Die japanischen Märchen und Sagen, die es inzwischen nach Europa geschafft haben, erfreuen sich einer immer größer werdenden Beliebtheit. Während die einen Geschichten uns vor allem durch ihre Andersartigkeit begeistern, kommen uns andere wiederum seltsam vertraut vor. Bei dem Vortrag werden einige der bekanntesten sowie die in ihnen vorkommenden zentralen Motive vorgestellt.