YÔJINBÔ
YOJIMBO
YOJIMBO
用心棒
YÔJINBÔ

Zwei Banden kämpfen um die Vorherrschaft in einem verlassenen Städtchen und terrorisieren die Bewohner. Eines Tages kommt ein Fremder in die Stadt, ein herrenloser Samurai (rônin), der sofort seine Chance wittert. Sein Schwert sitzt locker und mäht die Banditen nieder wie Strohhalme. Beide Seiten wollen sich seine Dienste sichern, worauf er die Banden genüsslich gegeneinander ausspielt. Doch plötzlich taucht ein unerwarteter und gefährlicher Gegner auf. Das Blatt wendet sich.
Die guten Seiten des rônin wie Großzügigkeit und Gerechtigkeitsempfinden werden immer wieder mit den negativen kontrastiert: Der herrenlose Samurai massakriert scharenweise Menschen und verfolgt dann mit großem Spaß die Kämpfe der aufeinander gehetzten Banden. Damit stellt er den idealen "Helden" für eine aus den Fugen geratene Welt dar, in der der Mensch zum Tier wird.
Kurosawa bediente sich für Yôjinbô klassischer Westernmotive und reicherte sie um einen zynischen, undurchsichtigen Antihelden an. Die Kombination war ein Volltreffer und wurde zu seinem erfolgreichstem Blockbuster. Ein junger italienischer Regisseur namens Sergio Leone kopierte den Film nur ein Jahr später mit Clint Eastwood in der Hauptrolle unter dem Titel Per un pugno di dollari ("Für eine Handvoll Dollar") - eines der dreistesten Plagiate der Filmgeschichte und die Geburt des Italo-Western.
(Klaus Wiesmüller)
Datum
07.02.2006 19:00 Uhr
Ort
Japanisches Kulturinstitut
Universitätsstraße 98
50674 Köln
Informationen zum Film
- Regie: Akira Kurosawa
- Spieldauer: 111
- Produktionsjahr: 1961
- Übersetzung: OmU