UMI TO DOKUYAKU

THE SEA AND POISON

Film | Filme von Kumai Kei

THE SEA AND POISON

海と毒薬

UMI TO DOKUYAKU

海と毒薬
Mai, 1945: Tôkyô wird Nacht für Nacht von den Alliierten bombardiert. Suguro und Toda sind Medizinstudenten an der Kaiserlichen Universität. Sie verzweifeln langsam, da sie nichts gegen das Leiden um sie herum tun können, weil die nötigen Mittel dafür fehlen. Die Führungsebene der medizinischen Fakultät hat ganz andere Sorgen. Sie steht seit einem Monat ohne Dekan da. Die beiden Professoren Hashimoto und Gondô kämpfen miteinander um den Posten. Gondô hat aufgrund seiner guten Verbindung zum Militär die bessere Ausgangsposition. Hashimoto glaubt, sich in eine ähnlich gute, potentiell bessere Position durch eine erfolgreiche, scheinbar einfache Operation bringen zu können. Die Patientin heißt Tabe, ist die Nichte des früheren Dekans und die Gattin eines Marineoffiziers. Die Operation misslingt und Tabe stirbt. Ihr Leichnam wird so in ihrem alten Zimmer drapiert, dass es so aussieht, als lebe sie noch.
Sugoro (ein zarter beseitetes Gemüt als Toda) verfällt langsam, aber sicher in eine Sinnkrise, in Depressionen. Dieser Zustand verbessert sich nicht, als sie einige Tage nach dem Desaster in Hashimotos Sprechzimmer gerufen werden, wo man ihnen mitteilt, dass sie an der Vivisektion eines Kriegsgefangenen teilnehmen sollen.
Sugoro soll bei der Operation dem Gefangenen die Maske für das Schlafmittel anlegen - da überfällt ihn ein unkontrollierbares Zucken. Toda betäubt den zu tötenden Menschen. Um Sugoro verdunkelt sich die Welt und verfällt in völlige Dunkelheit, als am Abend die Militärärzte die Leber des Toten verspeisen. Sieben weitere Menschen werden auf diese Weise getötet.
Umi to dokuyaku ist eines der Hauptwerke von Kumai, und auch einer seiner wenigen Filme, bei denen die Arbeit mit Stilisierungen zu einer Intensivierung der Erzählung führt, und nicht zu einer reflektierenden Distanzierung. Kannibalismus spielt im Übrigen einige Jahre später in seinem großen Traumprojekt Hikarigoke eine zentrale Rolle.

Datum
15.05.2003 19:00 Uhr

Ort
Japanisches Kulturinstitut
Universitätsstraße 98
50674 Köln

Informationen zum Film

  • Regie: KUMAI Kei
  • Spieldauer: 123
  • Produktionsjahr: 1986
  • Übersetzung: OmeU