TSUKI WA NOBORINU

THE MOON HAS RISEN

Film | Filme von Tanaka Kinuyo, Haneda Sumiko und Kawase Naomi

THE MOON HAS RISEN

月は上りぬ

TSUKI WA NOBORINU

月は上りぬ
Nach ihrer kriegsbedingten Evakuierung leben die drei Schwestern der Familie Asai in Nara: die Witwe Chizuru, die noch ledige Ayako und Setsuko. Letztere hat sich in Shôji verliebt, den jüngeren Bruder des verstorbenen Ehemanns von Chizuru, der seine Arbeit verloren hat und nun zur Miete in einem Tempel wohnt. Als der Elektroingenieur Amemiya, ein alter Freund von Shôji auf einer Dienstreise vorbeikommt, erfährt Setsuko, dass dieser sich gut an Ayako als junges Mädchen erinnert und nimmt sich vor, die beiden zu verkuppeln. Mit verstellter Stimme ruft sie beide an und lässt sie sich bei Mondaufgang in einem Park treffen. Die beiden verlieben sich und als Amemiya nach Tôkyô zurückgekehrt ist, tauscht er mit Ayako Telegramme aus, auf denen die Nummern der Liebesgedichte aus dem Manyôshû, einer alten Gedichtsammlung aus dem achten Jahrhundert, aufgeschrieben sind. Unter dem Vorwand, einen von ihrer Tante aus Tôkyô arrangierten Heiratsantrag abzulehnen, fährt Ayako nach Tôkyô. Zur gleichen Zeit erfährt Shôji, dass er Arbeit in dem Tôkyôter Büro einer in Ôsaka ansässigen Firma bekommen kann. Als er jedoch seinen Freund Tanaka sieht, der ohne Arbeitsperspektive aus dem Ausland zurückkehrt und seine Mutter versorgen muss, tritt er von dem Jobangebot zurück. Setsuko geht deswegen hart mit ihm ins Gericht, wird aber angeschnauzt und fährt unter Tränen nach Hause zurück. Der Abt des Tempels hört davon und besorgt ihm eine Arbeitsstelle als Englischlehrer an einer buddhistischen Priesterschule. Shôji möchte bald aufbrechen, wovon wiederum Takasu erfährt, ein Universitätsdozent, der in Ôsaka zur Untermiete wohnt. Er ruft Chizuru an und und lässt Setsuko zu der Unterkunft von Shôji fahren. Die beiden finden wieder zusammen. Setsuko macht sich auf ein Leben mit wenig Geld gefasst und fährt gemeinsam mit Shôji nach Tôkyô. Der zum Schluss übrig gebliebene Mokichi spricht zu Chizuru gewandt:„Wie wär’s, wenn Du und Takasu heiraten würdet?“

Dies ist ein filmhistorisch faszinierendes Werk: Ozu Yasujirô überließ seiner langjährigen Freundin (und seinen Tagebüchern nach zu urteilen Beinahe-Gattin) dieses Drehbuch als eine Art Einstiegsgeschenk in das Regisseursdasein. Dem Cover des Originaldrehbuchs nach zu urteilen, wollte Ozu diesen Stoff ursprünglich selber umsetzen, was den speziellen Reiz dieses Films ausmacht: Eine klar ozu'eske Konzeption wird in einer ihm fremden Weise umgesetzt, von einer engen Vertrauten.

Datum
08.11.2004 19:00 Uhr

Ort
Japanisches Kulturinstitut
Universitätsstraße 98
50674 Köln

Informationen zum Film

  • Regie: TANAKA Kinuyo
  • Spieldauer: 102
  • Produktionsjahr: 1955
  • Übersetzung: OmeU