Traditioneller japanischer Holzschnitt

Vorführung des Druckhandwerks

Vortrag / Symposium

Traditioneller japanischer Holzschnitt

Vorführung des Druckhandwerks

TRADITIONELLER JAPANISCHER HOLZSCHNITT
Herrn NAKATA Noboru, Holzschnitt-Gesellschaft Adachi;KATSUSHIKAH okusai, Sechsunddreißig Ansichten
des Berges Fuji: "Hinter der großen
Woge von Kanagawa", um 1831.

In der Edo-Zeit (1603-1867) kamen ukiyo-e zunehmend in Mode, gleichzeitig war eine rasche Weiterentwicklung der Technik zu beobachten. In Japan wurde eine spezielle Drucktechnik zum Druck von ukiyo-e entwickelt, die den Holzschnitt einsetzte. Diese Drucktechnik wird traditioneller Farbholzschnitt genannt und sie besteht aus getrennten Arbeitsschritten, die von drei Spezialisten durchgeführt werden. Den Entwurf (hanshita-e) liefert der Zeichner (eshi), die Druckplatte wird vom Holzschneider (hori-shi) gefertigt und das Drucken der Abzüge übernimmt der Holzdrucker (suri-shi).

Der Holzschnitt kam bereits in der Heian-Zeit (794-1192) von China nach Japan und wurde dort seit langem als Drucktechnik eingesetzt. Die vollständige Arbeitsteilung wurde vermutlich erst in der Edo-Zeit entwickelt. Heute ist der Spezialberuf des Zeichners fast völlig ausgestorben und in ganz Japan leben nur noch 70 Holzschneider und Holzdrucker.

Einer der drei traditionellen Arbeitsgänge bei der Fertigung eines Holzschnittes, das "Drucken", wird von Herrn NAKATA Noboru vorgeführt. Herr Nakata ist ein renommierter ukiyo-e - Holzschnitt-Drucker, und seine feine rhythmische Drucktechnik konnte schon vielerorts in verschiedenen Vorführungen bewundert werden. Frau NAKAYAMA Kôko wird Erklärungen zu den einzelnen Arbeitsschritten geben. Während der Druckdemonstration wird eine Replik des Bildes "Der Fuji hinter der großen Woge von Kanagawa" (Kanagawa oki namiura) gefertigt.Der Entwurf zu diesem Druck stammt von dem bekannten Katsushika Hokusai (1760-1849). Dieses Bild zählt zu den Meisterwerken der Serie "36 Ansichten des Fuji". Als Materialien werden für die Druckplatte das Holz der Wildkirsche (yamazakura), für die Farben wasserlösliche Farbpigmente sowie das sogenannte kizuki hôsho-Papier (spezielles Dokumentenpapier) verwendet.

Datum
03.06.2004 19:00 Uhr

Ort
Japanisches Kulturinstitut
Universitätsstraße 98
50674 Köln