SANDAKAN 8(HACHI)-BAN SHÔKAN - BÔKYÔ
SANDAKAN NO.8
Film
| Filme von Kumai Kei
SANDAKAN NO.8
サンダカン八番娼館-望郷
SANDAKAN 8(HACHI)-BAN SHÔKAN - BÔKYÔ
Keiko arbeitet an einer Feldstudie über die Geschichte der karayuki san: jener Japanerinnen, die in Übersee-Bordelle zur Verlustierung erst der japanischen Arbeitsmigranten, dann der kaiserlichen Soldaten verschickt wurden. Viele dieser Frauen kamen aus den Regionen Amakusa und Shimabara in Südjapan. Aus diesem Grund beginnt Keiko dort ihre Suche nach heimgekehrten karayuki san. Viele waren es nicht, und sie sprechen normalerweise nicht über ihre Vergangenheit, nicht nur zum eigenen Schutz vor übler Nachrede, sondern auch zum Schutz der Reputation ihres Dorfes.
Keiko lernt eine ärmliche alte Frau namens Saki kennen, von der sie glaubt, dass sie eine karayuki san gewesen sein könnte. Sie freundet sich mit ihr an und zieht kurz darauf sogar in deren schäbige kleine Hütte. Den erstaunten Nachbarn erzählt Saki, Keiko sei ihre Schwiegertochter. Keiko verschweigt ihr das Projekt, an dem sie arbeitet. Nach und nach öffnet sich die arglose Saki der freundlichen jungen Frau, die es soviel besser im Leben hat als sie und beginnt, Keiko aus ihrem Leben zu erzählen.
Sakis Vater starb, als sie noch sehr jung war. Um ihre Mutter und ihren Bruder zu ernähren, wurde sie mit zwölf Jahren als Hausmädchen an ein Bordell in Sandakan, der größten Hafenstadt der britischen Kolonie Borneo (heute Malaysia), verkauft. Doch ihre mageren Einkünfte reichten kaum für sie allein, geschweige denn für die Familie daheim. Saki verschuldete sich schnell und nach einem Jahr sah sie sich genötigt bzw. wurde dazu gezwungen, sich auch als Prostituierte zu verdingen.
Nach einigen Jahren lernte sie einen jungen Mann namens Hideo kennen, der auf einer der britischen Kautschukplantagen arbeitete. Sie verliebte sich in ihn, er heiratete aber lieber die Tochter des Vorarbeiters der Plantage.
1931 kehrte Saki in ihr Heimatdorf nach Japan zurück, nur um festzustellen, dass sie dort niemand wirklich vermisst hatte und so flieht sie vor der verachtenden Kälte nach Mandschukuo. Dort schien sich alles zum Besseren zu wenden: Sie heiratete, bekam einen Sohn, und lebte besser als je zuvor, was sich mit Einbruch des Krieges änderte: Als verarmte Witwe kehrte sie mit ihrem Sohn nach Japan zurück, diesmal nach Kyôto, und verbringt dort die ersten Jahre. Als ihr Sohn ins heiratsfähige Alter kam, ging Saki zurück in ihr Dorf, um ihm nicht seine Chancen mit ihrer Vergangenheit zu verbauen.
Keiko kennt nun Sakis Geschichte. Als sie später nach Sandakan fährt, entdeckt sie im Dschungel einen Friedhof für karayuki san. Die Grabsteine dort stehen alle mit dem Rücken Richtung in Japan, jener Heimat, die sie verstieß.
Der Film ist ein erstaunlich apolitisches Politfresko, in dem individuelles Leiden für das Weitere allen Leides steht. Sandakan 8 (hachi) -ban shôkan - bôkyô war der Schwanengesang der Schauspielerin Tanaka Kinuyo, die für viele die letztgültige Verkörperung der vollkommenen Japanerin darstellt. Diese Ikone weiblicher Tugendhaftigkeit und Leidenskraft war die Muse des Regisseurs Mizoguchi Kenji, von dem sie sich trennte, um Japans erste professionelle Filmemacherin zu werden (Mizoguchi glaubte - zumindest im Alter - nicht an regieführende Frauen...). Kumai wiederum inszenierte mit seinem übernächsten Film, Ogin sama, ein Remake von Tanakas letzter Regiearbeit.
Keiko lernt eine ärmliche alte Frau namens Saki kennen, von der sie glaubt, dass sie eine karayuki san gewesen sein könnte. Sie freundet sich mit ihr an und zieht kurz darauf sogar in deren schäbige kleine Hütte. Den erstaunten Nachbarn erzählt Saki, Keiko sei ihre Schwiegertochter. Keiko verschweigt ihr das Projekt, an dem sie arbeitet. Nach und nach öffnet sich die arglose Saki der freundlichen jungen Frau, die es soviel besser im Leben hat als sie und beginnt, Keiko aus ihrem Leben zu erzählen.
Sakis Vater starb, als sie noch sehr jung war. Um ihre Mutter und ihren Bruder zu ernähren, wurde sie mit zwölf Jahren als Hausmädchen an ein Bordell in Sandakan, der größten Hafenstadt der britischen Kolonie Borneo (heute Malaysia), verkauft. Doch ihre mageren Einkünfte reichten kaum für sie allein, geschweige denn für die Familie daheim. Saki verschuldete sich schnell und nach einem Jahr sah sie sich genötigt bzw. wurde dazu gezwungen, sich auch als Prostituierte zu verdingen.
Nach einigen Jahren lernte sie einen jungen Mann namens Hideo kennen, der auf einer der britischen Kautschukplantagen arbeitete. Sie verliebte sich in ihn, er heiratete aber lieber die Tochter des Vorarbeiters der Plantage.
1931 kehrte Saki in ihr Heimatdorf nach Japan zurück, nur um festzustellen, dass sie dort niemand wirklich vermisst hatte und so flieht sie vor der verachtenden Kälte nach Mandschukuo. Dort schien sich alles zum Besseren zu wenden: Sie heiratete, bekam einen Sohn, und lebte besser als je zuvor, was sich mit Einbruch des Krieges änderte: Als verarmte Witwe kehrte sie mit ihrem Sohn nach Japan zurück, diesmal nach Kyôto, und verbringt dort die ersten Jahre. Als ihr Sohn ins heiratsfähige Alter kam, ging Saki zurück in ihr Dorf, um ihm nicht seine Chancen mit ihrer Vergangenheit zu verbauen.
Keiko kennt nun Sakis Geschichte. Als sie später nach Sandakan fährt, entdeckt sie im Dschungel einen Friedhof für karayuki san. Die Grabsteine dort stehen alle mit dem Rücken Richtung in Japan, jener Heimat, die sie verstieß.
Der Film ist ein erstaunlich apolitisches Politfresko, in dem individuelles Leiden für das Weitere allen Leides steht. Sandakan 8 (hachi) -ban shôkan - bôkyô war der Schwanengesang der Schauspielerin Tanaka Kinuyo, die für viele die letztgültige Verkörperung der vollkommenen Japanerin darstellt. Diese Ikone weiblicher Tugendhaftigkeit und Leidenskraft war die Muse des Regisseurs Mizoguchi Kenji, von dem sie sich trennte, um Japans erste professionelle Filmemacherin zu werden (Mizoguchi glaubte - zumindest im Alter - nicht an regieführende Frauen...). Kumai wiederum inszenierte mit seinem übernächsten Film, Ogin sama, ein Remake von Tanakas letzter Regiearbeit.
Datum
24.04.2003 19:00 Uhr
Ort
Japanisches Kulturinstitut
Universitätsstraße 98
50674 Köln
Informationen zum Film
- Regie: KUMAI Kei
- Spieldauer: 121
- Produktionsjahr: 1974
- Übersetzung: OmeU