RUTEN NO ÔHI

THE WANDERING PRINCESS

Film | Filme von Tanaka Kinuyo, Haneda Sumiko und Kawase Naomi

THE WANDERING PRINCESS

流転の王妃

RUTEN NO ÔHI

流転の王妃
Pu Zhe, der jüngere Bruder des Kaisers von Mandschukuo, Pu Wen, heiratet Sugawara Ryûko, die Tochter einer angesehenen Aristokratenfamilie. Dies geschieht ganz im Interesse der japanischen Machthaber, denen so eine Legitimierung des Verhältnisses zwischen Japan und dessen chinesischem Marionettenstaat gerade recht kommt. Zu aller Überraschung und nach einigen Schwierigkeiten entwickelt sich eine tiefe Liebe zwischen Zhe und Ryûko, die auf eine harte Probe gestellt wird, als Japan den Krieg verliert, Mandschukuo aufgelöst wird und der kaiserliche Hof fliehen muss. So trennen sich die Wege von Zhe und Ryûko. Er versucht, sich mit seinem Bruder nach Japan durchzuschlagen, während Ryûko mit ihrer Tochter Eisei und der opiumsüchtigen Kaiserin zu Fuß über Land flieht. Die einen wie die anderen werden von den kommunistischen chinesischen Truppen gefangen genommen und inhaftiert. Die Kaiserin stirbt im Gefängnis. Nach mehrjähriger Haft wird die mittlerweile mittellose Ryûko samt Tochter auf freien Fuß gesetzt und nach Japan repatriiert. Zhe und Ryûko bleiben allein ihre Briefe. Aus einem davon erfährt Zhe, dass Eisei sich das Leben genommen hat.

Ein weiteres Schlüsselwerk, diesmal über das Verhältnis zwischen Pu Yis Bruder Pu Jie und seiner Gattin Aishinkakura Hiro, auf deren Memoiren der Film basiert. Am Ende spielt er auf den realen Freitod ihrer Tochter an, die sich, so heißt es, wohl das Leben nahm, da sie in einen Jungen unterhalb ihres Standes verliebt war und von ihrer Familie deshalb als gesellschaftlich untragbar empfunden worden war - was schon etwas anderes ist als jene vage Andeutung von sozialer Scham bei Tanaka. Zudem kann man Ruten no ôhi auch als eine weitere Variation zum Thema der japanischen Konkubinen westlicher Männer sehen, diesmal als eine Art Umkehrung, mit der Japanerin als Fremde, in deren Figur sich vergleichbare Versuche in Form von Propaganda-Klassikern aus der Zeit der japanischen Besatzung Chinas spiegeln.

Datum
15.11.2004 19:00 Uhr

Ort
Japanisches Kulturinstitut
Universitätsstraße 98
50674 Köln

Informationen zum Film

  • Regie: TANAKA Kinuyo
  • Spieldauer: 102
  • Produktionsjahr: 1960
  • Übersetzung: OmeU