Eröffnung am Freitag, 15. Februar 2013 um 19 Uhr

"Roll Over" ist ein Tribut an das lebenslange Engagement des britisch-amerikanischen Filmemachers Richard Leacock (London 1921-2011 Paris) für die Entwicklung der Kinematografie. Sein Wunsch, der Wirklichkeit näher zu kommen, und die Methodologie, die er entwickelte, um dieses Ziel umzusetzen, beeinflusste die uns heute bekannte Filmografie. Diese Ausstellung versucht, ein neues Verständnis von Dokumentationsfilm voranzutreiben mit seiner Fähigkeit, die Welt zu formen. Video und "Final Cut Pro" sind einige der neuen Erfindungen, die Film einem größeren Publikum zugängig gemacht haben. Nichtsdestotrotz haben sich die grundsätzlichen Vorstellungen von Dokumentarfilmemachern seit den Anfängen des Films nicht wesentlich geändert: Soll eine Geschichte erzählt werden oder nicht? Wie kann ich an ein Objekt näher herantreten, das mich interessiert, und wie können Verhältnisse aufgedeckt werden, die bislang nicht wahrgenommen wurden? Wie lassen sich Ideen ausdrücken? Neben zwei seltenen Filmen von Richard Leacock werden aktuelle Arbeiten von Gegewartskünstlern gezeigt, darunter Yto Barrada (*1971, FR/MA), Duncan Campbell (*1972, IE), Jan Dietvorst (*1953, NL) & Roy Villevoye (*1960, NL), Luke Fowler (*1978, UK), Fernando Sánchez Castillo (*1970, ES) und Hirofumi Suda (*1978, JP). Ihre Filme sind neugierig, aber nicht informativ. Einige hinterfragen die eigene Natur, indem sie fiktionale Elemente in einem nicht-fiktionalen Kontext vorstellen. Andere wiederum schließen Footage von Ereignissen ein, die stattgefunden haben, als sie selber noch Kinder oder lange bevor sie geboren waren. In allen Fällen wurden Sequenzen gesammelt, klassifiziert und in eine Form gebracht, die offen sind für zahlreiche Interpretationen.

Ein Statement des Künstlers finden Sie <link pool/user_uploads/img/prog/2013/Foerderprogramme/Kuenstlerstatement.pdf>hier als PDF für Sie hinterlegt</link>.