ONNA GOROSHI ABURA NO JIGOKU
MORD IN DER ÖLHÖLLE
Film
| Klassisches japanisches Theater im Film
MORD IN DER ÖLHÖLLE
女殺油地獄
ONNA GOROSHI ABURA NO JIGOKU

Ort und Zeit der Handlung: Ôsaka zu Beginn des 18. Jahrhunderts
Okichi ist die Frau von Shichizaemon, dem Leiter des Toshimaya-Öl-Geschäfts. Sie arbeitet in dem angegliederten Kawachiya-Geschäft, wo sie für Yohei, den zweiten Sohn des Geschäftsinhabers, zu sorgen hatte. Auch als dieser bereits erwachsen ist und seine Tage müssig mit Frauen und beim Glücksspiel verbringt, ist sie weiterhin damit be- schäftigt, hinter ihm herzuräumen.
Bald entdeckt sie, dass Yohei sich mit Kogiku, einer jungen Frau, deren Vater das Oguraya, das führende Öl-Geschäft Osakas, betreibt, eingelassen hat. Sie warnt Yohei, die Affaire fortzuführen, da das Kawachiya sonst seine Geschäftslizenz verlieren könnte. Der junge Mann schlägt ihre Warnungen jedoch in den Wind und trifft sich weiter- hin mit seiner Geliebten.
Als das Verhältnis schliesslich auffliegt und von der Obrigkeit gewaltsam beendet wird, gelangen die Liebenden nur durch den Einfluss von Kogikus Vater Ichbei wieder auf freien Fuss. Diese Erfahrung trägt jedoch nur dazu bei, Yôheis Widerspruchsgeist weiter zu bestärken. Er hilft Kogiku, heimlich das Haus zu verlassen und flieht mit ihr in ein abgelegenes Versteck, wo er gemeinsam mit ihr sterben will.
Hier reagiert er jedoch erschrocken auf die Intensität der Gefühle, die die junge Frau ihm entgegenbringt, und bittet Okichi um Hilfe. Kogiku wird zurück nach Hause gebracht, wo man eine Heirat für sie arrangiert. Sie trifft sich jedoch weiterhin mit Yohei wie auch mit anderen Männern und setzt sich hochmütig über Okichis Warnungen hinweg.
Okichi ist wütend über Kogkus Überheblichkeit und zugleich eifersüchtig auf deren beherrschenden Umgang mit Männern. Sie bemüht sich ihrerseits, Yohei zu verführen, was ich auch gelingt. Als ihr klar wird, dass Yohei diese Beziehung viel ernster nimmt als sie selbst, zeigt sie sich jedoch abgeneigt, ihn wiederzusehen.
Shichizaemon kommt hinter die Affaire seiner Frau und greift Yohei gewaltsam an. Er schreckt jedoch davor zurück, ihn zu töten, und bittet Okichi stattdessen inständig, zu ihm zurückzukehren. Yohei tritt Okichi gegenüber und erklärt, dass er Osaka verlassen wird. Als sie daraufhin versucht, ihn erneut zu verführen, fällt er mit einem Messer über sie her. Nach heftigem Kampf inmitten von verschüttetem Öl gelingt es ihm schliesslich, sie zu erstechen. Anmerkungen GOSHA Hideo, einer der ersten Regisseure des Japanischen Films, der seinen Weg über das Fernsehen nahm, erlangte durch sein Meisterstück “Goyôkin†(1968) weltweite Beachtung. In “Onna-goroshi abura no jigoku†(Mord in der Ölhölle) liefert er eine Neu-Interpretation dieses Bunraku- und Kabuki-Klassikers aus der Feder von CHIKAMATSU Monzaemon (1653-1724), das zuvor bereits drei Verfilmungen erlebte. Gosha folgt in seinem Weerk nicht der eigentlichen Charakterisierung Yoheis als einem gierigen Taugenichts, der Okichi aus Habsucht umbringt, sondern er rückt Okichis eigene Leidenschaften und Eifersüchte in den Mittelpunkt. Der Regisseur, dem aufgrund seines phantastischen, viesuellen Stils in der Vergangenheit häufig der Vorwurf ge- macht wurde, cineastische Effekte einer inhaltlichen Tiefe vorzuziehen, zeichnet hier ein schauriges, aber dennoch faszinieres Porträt menschlicher Leidenscchaften, deren Streben letzendlich in eine zeitlupenhaft verzerrte Hölle aus fliessendem Öl mündet. Gosha selbst überlebte die Uraufführung seines Films nur um wenige Monate.
Okichi ist die Frau von Shichizaemon, dem Leiter des Toshimaya-Öl-Geschäfts. Sie arbeitet in dem angegliederten Kawachiya-Geschäft, wo sie für Yohei, den zweiten Sohn des Geschäftsinhabers, zu sorgen hatte. Auch als dieser bereits erwachsen ist und seine Tage müssig mit Frauen und beim Glücksspiel verbringt, ist sie weiterhin damit be- schäftigt, hinter ihm herzuräumen.
Bald entdeckt sie, dass Yohei sich mit Kogiku, einer jungen Frau, deren Vater das Oguraya, das führende Öl-Geschäft Osakas, betreibt, eingelassen hat. Sie warnt Yohei, die Affaire fortzuführen, da das Kawachiya sonst seine Geschäftslizenz verlieren könnte. Der junge Mann schlägt ihre Warnungen jedoch in den Wind und trifft sich weiter- hin mit seiner Geliebten.
Als das Verhältnis schliesslich auffliegt und von der Obrigkeit gewaltsam beendet wird, gelangen die Liebenden nur durch den Einfluss von Kogikus Vater Ichbei wieder auf freien Fuss. Diese Erfahrung trägt jedoch nur dazu bei, Yôheis Widerspruchsgeist weiter zu bestärken. Er hilft Kogiku, heimlich das Haus zu verlassen und flieht mit ihr in ein abgelegenes Versteck, wo er gemeinsam mit ihr sterben will.
Hier reagiert er jedoch erschrocken auf die Intensität der Gefühle, die die junge Frau ihm entgegenbringt, und bittet Okichi um Hilfe. Kogiku wird zurück nach Hause gebracht, wo man eine Heirat für sie arrangiert. Sie trifft sich jedoch weiterhin mit Yohei wie auch mit anderen Männern und setzt sich hochmütig über Okichis Warnungen hinweg.
Okichi ist wütend über Kogkus Überheblichkeit und zugleich eifersüchtig auf deren beherrschenden Umgang mit Männern. Sie bemüht sich ihrerseits, Yohei zu verführen, was ich auch gelingt. Als ihr klar wird, dass Yohei diese Beziehung viel ernster nimmt als sie selbst, zeigt sie sich jedoch abgeneigt, ihn wiederzusehen.
Shichizaemon kommt hinter die Affaire seiner Frau und greift Yohei gewaltsam an. Er schreckt jedoch davor zurück, ihn zu töten, und bittet Okichi stattdessen inständig, zu ihm zurückzukehren. Yohei tritt Okichi gegenüber und erklärt, dass er Osaka verlassen wird. Als sie daraufhin versucht, ihn erneut zu verführen, fällt er mit einem Messer über sie her. Nach heftigem Kampf inmitten von verschüttetem Öl gelingt es ihm schliesslich, sie zu erstechen. Anmerkungen GOSHA Hideo, einer der ersten Regisseure des Japanischen Films, der seinen Weg über das Fernsehen nahm, erlangte durch sein Meisterstück “Goyôkin†(1968) weltweite Beachtung. In “Onna-goroshi abura no jigoku†(Mord in der Ölhölle) liefert er eine Neu-Interpretation dieses Bunraku- und Kabuki-Klassikers aus der Feder von CHIKAMATSU Monzaemon (1653-1724), das zuvor bereits drei Verfilmungen erlebte. Gosha folgt in seinem Weerk nicht der eigentlichen Charakterisierung Yoheis als einem gierigen Taugenichts, der Okichi aus Habsucht umbringt, sondern er rückt Okichis eigene Leidenschaften und Eifersüchte in den Mittelpunkt. Der Regisseur, dem aufgrund seines phantastischen, viesuellen Stils in der Vergangenheit häufig der Vorwurf ge- macht wurde, cineastische Effekte einer inhaltlichen Tiefe vorzuziehen, zeichnet hier ein schauriges, aber dennoch faszinieres Porträt menschlicher Leidenscchaften, deren Streben letzendlich in eine zeitlupenhaft verzerrte Hölle aus fliessendem Öl mündet. Gosha selbst überlebte die Uraufführung seines Films nur um wenige Monate.
Datum
29.09.2003 19:00 Uhr
Ort
Japanisches Kulturinstitut
Universitätsstraße 98
50674 Köln
Informationen zum Film
- Regie: GOSHA Hideo
- Spieldauer: 113
- Produktionsjahr: 1992
- Übersetzung: OmdU