ONNA BAKARI NO YORU

GIRLS OF DARK

Film | Filme von Tanaka Kinuyo, Haneda Sumiko und Kawase Naomi

GIRLS OF DARK

女ばかりの夜

ONNA BAKARI NO YORU

女ばかりの夜
Im Jahre 1958 wurde in Japan die Prostitution verboten. Erwischte man Frauen dennoch bei der Ausübung dieses Gewerbes, wurden sie oft in Erziehungsheime geschickt. Als Kuniko, ein Musterzögling, aus so einer Anstalt entlassen wird, findet man für sie eine Anstellung bei einem Gemüsehändler. Ein Kollege steckt dessen Gattin ihre ruchhafte Vergangenheit, die daraufhin Kuniko diskriminiert, wo sie nur kann, während ihr Gatte wiederum Kuniko nachstellt. Als man die beiden in flagranti erwischt - Kuniko will sich regelrecht erwischen lassen, um sich so an der Gemüsehändlersgattin rächen zu können, wird Kuniko auf die Straße gesetzt, wo sie wieder anschaffen geht und schließlich erneut in einer Anstalt landet. Nach einiger Zeit bekommt sie wieder eine Arbeit vermittelt, diesmal in einer Fabrik, wo die Löhne so erbärmlich sind, dass sich die Arbeiterinnen an die Arbeiter verhökern. Auch hier scheitert Kuniko, diesmal grausam-viehisch, als sie sich nicht mit einem der Arbeiter einlassen will, der dieses Stelldichein von ihrer Kollegin vermittelt bekommen hat, die sie daraufhin fertig macht. Doch der nächste Job, als Gärtnerin in einem Gewächshaus, verspricht ein besseres Leben. Kuniko findet sogar einen Mann, der sie heiraten will, ihrer Vergangenheit zum Trotz. Dies ist aber schließlich doch nicht möglich, da ihm seine Mutter verbietet, eine Verbindung mit „So Einer“ einzugehen, und die es noch nicht einmal für nötig erachtet, ihm zu schreiben, sondern nur einen Brief an Kunikos Arbeitgeberin schickt.

Nicht die Nutte ist verkommen, sondern die Situation, in der sie lebt. So könnte man Tanakas Beitrag zur damals heftigen Diskussion über das Prostitutionsverbot und dessen Folgen für die japanische Gesellschaft zusammenfassen. Ein Vergleich des Films mit Mizoguchis letztem Werk, Akasen chitai (1956), das sich mit dem damals noch anstehenden Prostitutionsverbot beschäftigt, ist recht vielsagend.

Datum
22.11.2004 19:00 Uhr

Ort
Japanisches Kulturinstitut
Universitätsstraße 98
50674 Köln

Informationen zum Film

  • Regie: TANAKA Kinuyo
  • Spieldauer: 95
  • Produktionsjahr: 1961
  • Übersetzung: OmeU