Neuerwerbungen unserer Filmbibliothek
Neuerwerbungen unserer Filmbibliothek
Mit drei Neuerwerbungen aus dem Jahr 2005 erweitern wir auch in diesem Jahr unser umfassendes Angebot an aktuellen japanischen Filmen: Haru no yuki von YUKISADA Isao, Rinda Rinda Rinda von YAMASHITA Nobuhiro und Hinokio von AKIYAMA Takahiko.
Haru no yuki basiert auf dem gleichnamigen Roman von MISHIMA Yukio, der in deutscher Übersetzung unter dem Titel Schnee im Frühling erschienen ist und den ersten Band seiner Tetralogie Das Meer der Fruchtbarkeit bildet. Der Film spielt im Japan der Taishô-Zeit (1912-1926), einer Phase, die durch einschneidende politische und gesellschaftliche Veränderungen gekennzeichnet war. Vor dem Hintergrund dieser Umwälzungen entfaltet sich die tragische Liebesgeschichte zwischen dem jungen Kiyoaki, dessen neureiche Familie westlichen Einflüssen gegenüber aufgeschlossen ist, und Satoko, der Tochter einer mittlerweile verarmten Adelsfamilie, die streng an den Werten der Aristokratie festhält. Ebenfalls in der Taishô-Zeit spielt Waga kokoro no ginga tetsudô: Miyazawa Kenji monogatari. Der Film wurde 1996 anlässlich des 100. Geburtstages von MIYAZAWA Kenji (1896-1933) produziert und zeichnet das Leben eines der bis heute beliebtesten japanischen Dichter nach.
Einen zeitlichen und inhaltlichen Kontrast dazu bildet Rinda Rind Rinda, in dessen Mittelpunkt eine Gruppe von jungen Mädchen im heutigen Tôkyô steht. Kurz vor einem Schulfest stecken die Schülerinnen in der Klemme, weil Mitglieder ihrer Band abgesprungen sind und nun kurzfristig Ersatz geschaffen werden muss. Als Sängerin wagt eine koreanische Austauschstudentin den Sprung ins kalte Wasser, obwohl sie nicht besonders gut Japanisch spricht und auch noch nie in einer Band gesungen hat. Der Eifer bei den Proben ist unbegrenzt und die Mädchen entscheiden sich , bei ihrem großen Auftritt Stücke von den The Blue Hearts zu singen, einer der bekanntesten japanischen Punk-Rock-Bands der 1980er Jahre.
Ähnlich frisch und frech geht es in den 800 Two Lap Runners zu, einem Film über halbstarke Jugendliche in Kanagawa. Das gemeinsame Ziel der Jugendlichen ist jedoch kein musikalischer Auftritt, sondern ein Sportwettkampf, bei dessen Trainingsvorbereitungen allerhand turbulente Beziehungen geknüpft werden. Auch in Natsu no pêji macht eine Gruppe von pubertierenden Jugendlichen bei einem Sommerausflug die wichtige Erfahrung, dass man mit ve reinten Kräften vieles erreichen kann.
Hinokio schließlich schildert die Geschichte des kleinen Satoru, der jeglichen Kontakt mit der Außenwelt verweigert und sogar einen Roboter anstelle seiner selbst in die Schule schickt. Der wiederum sieht aus wie Pinocchio, und weil er aus japanischem Zypressenholz gefertigt ist (jap. hinoki), geben ihm die Mitschüler schon bald den Spitznamen „Hinokio“. Hinokio freundet sich mit dem extrovertierten Jun an, und durch das Medium des Roboters lernt Satoru endlich wieder, mit der Umwelt zu kommunizieren. Die Geschichte nimmt eine jähe Wendung, als das Gerücht kursiert, Hinokio sei ein Roboter, der für militärische Zwecke getestet werden soll.
Auch in Tenkôsei steht ein Rollentausch im Zentrum der Handlung. So merkt der Oberschüler Kazuo nach einem Sturz, dass er unbemerkt mit seiner Mitschülerin Kazumi die Körper getauscht hat.
In der Komödie Izakaya yûrei wird es sogar möglich, dass die Geister von Verstorbenen in die Körper der Lebenden schlüpfen und dabei für allerlei Verwirrung sorgen.
Datum
07.01.2008 - 29.02.2008
Ort
Japanisches Kulturinstitut
Universitätsstraße 98
50674 Köln