Kyôto - Kölns Partnerstadt, Eine Wanderung durch die vier Jahreszeiten
Vortrag von Dr. Eva-Maria Meyer von der Universität Tübingen
Kyôto - Kölns Partnerstadt, Eine Wanderung durch die vier Jahreszeiten
Vortrag von Dr. Eva-Maria Meyer von der Universität Tübingen

Kyôto war über eintausend Jahre lang, von 794 bis 1869, der Sitz der Kaiser und die Hauptstadt des gesamten japanischen Reiches. Alle bedeutenden Entwicklungen in Kunst und Literatur, in Religion- und Geistesgeschichte, in Architektur und Gartenbau, im Handwerk und im Handel hatten hier ihren Ursprung. Bis auf den heutigen Tag verkörpert die Stadt Kyôto das kulturelle Herz Japans. Es verwundert also nicht, daß weltweit nur in Rom mehr Sehenswürdigkeiten von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet worden sind.
Doch trotz der schier unübersehbaren Zahl von Tempeln, Schreinen und Gärten darf Kyôto keineswegs als riesiges Freilichtmuseum gesehen werden. Denn in Kyôto wird Kultur nicht ausgestellt - hier wird sie gelebt.
Überhaupt sind es nicht die Sehenswürdigkeiten im Einzelnen, sondern das Zusammenspiel vieler kleiner, auch alltäglicher Details, die der Stadt ihren einzigartigen Charakter verleihen.
Es ist die beinahe unerträgliche Schönheit der satt roten Ahornblätter, die im Herbst auf das grüne Moos im Sanzen-in-Tempel fallen. Der unvergeßliche Duft tausender Pflaumenblüten im Kita-no-Tenmangû-Schrein, der das nahe Ende des Winters ankündigt. Und die wie schwere weiße Wolken in den Straßen der Stadt hängende Blütenpracht der Kirschbäume im Frühling.
Es sind die naß schimmernden Pflastersteine vor den Eingängen der Teehäuser, die den alten Geisha-Vierteln allabendlich ihren geheimnisvollen Glanz verleihen. Das in die schmalen Gassen fließende, warme Licht der Restaurants, in dessen Schein sich das emsige Treiben der Köche schemenhaft abzeichnet. Und die hölzernen Gitterfronten der traditionellen Stadthäuser, durch die man einen flüchtigen Blick in die Werkstätten der Handwerker erhaschen kann.
Es ist die Erhabenheit gewaltiger, mit Tonziegeln gedeckter Dächer, die in stiller Größe über den buddhistischen Tempelanlagen thronen. Die kraftvolle Wildheit des Steingartens im Zuihô-in-Tempel, dessen mächtige Wellen aus grobem Kies jeden Moment über seinen Rand hinaus zu schlagen scheinen. Das Meditieren auf dem warmen Holz der Veranda im Ryôanji-Tempel und das Erfühlen seiner, im Lauf der Jahrzehnte hervorgetretenen Struktur. Dies sind die Dinge, die das Herz anrühren. Dinge, die Kyôto so einzigartig machen.
Erste Eindrücke finden Sie unter: <link http://www.kyoto-entdecken.de>www.kyoto-entdecken.de</link>
Veranstalter
Deutsch-Japanische Gesellschaft zu Köln e.V.
Mitveranstalter
Japanisches Kulturinstitut Köln // Stadt Köln
Datum
17.01.2011 19:00 Uhr
Ort
Japanisches Kulturinstitut
Universitätsstraße 98
50674 Köln