Kurutta Kajitsu

Juvenile Jungle

Film | Japanische und koreanische Filme der Nachkriegszeit

Juvenile Jungle

狂った果実

Kurutta Kajitsu

狂った果実
Die Brüder Natsuhisa und Haruji verlieben sich vor atemberaubender Strandkulisse in dieselbe Frau: Eri läuft den beiden zunächst auf einem Bahnhof über den Weg, später begegnen sie ihr auf dem Meer wieder, beim Wasserskifahren. Sie ist deutlich älter als die Brüder, und außerdem verheiratet. Wenn die anfänglich sommerlich-helle Atmosphäre sich zusehends verdüstert, liegt das allerdings nicht an der bürgerlichen Moral, sondern daran, dass die beiden Jungs Gefühle in sich entdecken, die größer sind als sie selbst.

Ein Film über junge, neugierige Körper, ein Film wie ein Sommerurlaub, in dem ein erotisches Versprechen sich ganz langsam als Albtraum entpuppt. Kurutta kajitsu machte nicht nur Nakahira mit einem Schlag bekannt (und riss unter anderem François Truffaut zu einer hymnischen Kritik hin), sondern wurde gleichzeitig zum Grundstein eines ganzen Filmgenres: Die oft auf Romanen von Ishihara Shintarô basierenden “Sun Tribe”-Filme handeln vom Unwillen der Nachkriegsjugend, sich mit den starren Regeln einer nach wie vor autoritär organisierten Gesellschaft zu arrangieren.

Text - Lukas Foerster

© (1956) Nikkatsu Corporation

Datum
11.10.2002 19:00 Uhr

Ort
Japanisches Kulturinstitut
Universitätsstraße 98
50674 Köln

Informationen zum Film

  • Regie: Nakahira Kô
  • Spieldauer: 86
  • Produktionsjahr: 1956
  • Übersetzung: OmeU