KOIBUMI
LOVE LETTERS
Film
| Filme von Tanaka Kinuyo, Haneda Sumiko und Kawase Naomi
LOVE LETTERS
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KOIBUMI

Als Reikichi aus dem Krieg heimkehrt, macht er sich auf die Suche nach seiner großen Liebe Michiko, die er vor Jahren nicht heiraten konnte, da ihre Eltern sie einem anderen Mann versprochen hatten. Dieser ist mittlerweile tot. Durch Zufall findet Reikichi dann Michiko: Als er seinen Freund Naoto besucht, der sein Geld damit verdient, englische Liebesbriefe an Besatzungssoldaten zu schreiben für Frauen, die ein Verhältnis mit Westlern haben oder hatten (diese wurden in der Vulgärsprache als rashamen bezeichnet). Eine davon ist Michiko, die als Only versucht, das Nachkriegselend zu überleben. Reikichi will nichts mehr mit ihr zu tun haben, aus Verzweiflung und Selbstmitleid beginnt er zu trinken. Was wiederum seinem Bruder Hiroshi Sorgen macht, der daraufhin nach Michiko sucht und sie auch findet. Michiko ist bereit, Reikichi zu vergeben und verspricht, sich eine geregelte Arbeit zu suchen, die sie auch findet. Aber auch dies erweicht Reikichi nicht: Er kommt einfach nicht zu einem von Hiroshi arrangierten Treffen mit Michiko. Hiroshi selbst kommen nun Zweifel an Michikos Ehrlichkeit, als sie auf der Straße von Prostituierten schwesterlich gegrüßt wird.
Koibumi ist ein Meta-rashamen-Melodram, das weniger die Beziehung zwischen einem Westler und seiner japanischen Konkubine beschreibt als die Probleme, die die Japaner selbst mit diesen Verhältnissen hatten. Der Film will sich letztendlich auch nicht so recht dazu entschließen, Michiko wirklich melodramen-blütenrein zu waschen: Es bleibt vorstellbar, dass sie aus Not anschaffen ging und vielleicht kann sie es selber nicht so recht glauben, so wie diese Welt ein Bedürfnis nach unbefleckten Erscheinungen hat. Es ist ein notwendig widersprüchliches Werk, entstanden kurz nach Beendigung der alliierten Besatzung.
Koibumi ist ein Meta-rashamen-Melodram, das weniger die Beziehung zwischen einem Westler und seiner japanischen Konkubine beschreibt als die Probleme, die die Japaner selbst mit diesen Verhältnissen hatten. Der Film will sich letztendlich auch nicht so recht dazu entschließen, Michiko wirklich melodramen-blütenrein zu waschen: Es bleibt vorstellbar, dass sie aus Not anschaffen ging und vielleicht kann sie es selber nicht so recht glauben, so wie diese Welt ein Bedürfnis nach unbefleckten Erscheinungen hat. Es ist ein notwendig widersprüchliches Werk, entstanden kurz nach Beendigung der alliierten Besatzung.
Datum
04.11.2004 19:00 Uhr
Ort
Japanisches Kulturinstitut
Universitätsstraße 98
50674 Köln
Informationen zum Film
- Regie: TANAKA Kinuyo
- Spieldauer: 96
- Produktionsjahr: 1953
- Übersetzung: OmeU