KIKUJIRÔ NO NATSU

KIKUJIRÔ

Film | Neuerwerbungen unserer Filmbibliothek 2002

KIKUJIRÔ

菊次郎の夏

KIKUJIRÔ NO NATSU

菊次郎の夏
Der Film spielt in Tôkyô und Toyohashi in den 1990ern. Der Drittklässler Masao hat in den Sommerferien nichts, worauf er sich freuen kann. Seine Freunde sind alle weggefahren, und sogar der Fussballverein macht Ferien. So kann er nur Bilder in sein Tagebuch malen.

Sein Vater ist kurz nach seiner Geburt gestorben, und seine Mutter, die er nur von Fotos kennt, arbeitet in der fernen Stadt Toyohashi in der Präfektur Aichi. Masao lebt bei seiner Grossmutter. Eines Tages, als sie zur Arbeit gegangen ist, beschliesst er, zu seiner Mutter nach Toyohashi zu fahren. Er packt sein Tagebuch, seine Hausaufgaben für die Sommerferien und sein Taschengeld in seinen Tornister und verlässt die Wohnung seiner Grossmutter.

Kikujirô hat noch nie in seinem Leben ernsthaft gearbeitet. Ein stetes Leben gefällt ihm nicht. Er hat selbst kein Geld und lebt von dem, was seine Frau verdient. Zufällig begleitet er Masao auf der Suche nach seiner Mutter. Da Kikujirô ohnehin nichts Sinnvolles zu tun hat, lässt ihn seine Frau mit Masao zusammen gehen und gibt ihnen noch 50.000 Yen mit. Masao hat niemandem, dem er vertrauen kann. Trotz Kikujirôs wenig Vertrauen erweckenden Aussehens und schlechten Sprachstils beschliesst Masao, mit ihm zu gehen.

Bald nach ihrer Abreise findet sich Masao auf der Fahrradrennbahn wieder, wo Kikujirô mit Masaos unschuldigen Zufallstreffern den Jackpot knackt. Doch der Versuch, ihr Vermögen zu vergrössern, hat bald ein Ende, und sie verlieren nicht nur das gewonnene Geld, sondern auch ihren ursprünglichen Einsatz. Kikujirô ertränkt seine Sorgen im Alkohol, Masao aber wird während seiner Abwesenheit fast von einem „gefährlichen Mannbelästigt.

Kikujirô schnappt sich von dem Perversen Geld und trampt mit Masao. Nach langem Herumlaufen erreichen sie wie durch ein Wunder ihr Ziel. Doch als sie bei der Adresse von Masaos Mutter ankommen, steht ein anderer Name auf der Tafel. Aus einiger Entfernung beobachtet Masao, wie ein kleines Mädchen mit seinen Eltern aus dem Haus kommt. Kikujirô erinnert sich an ein Engelsglöckchen aus Glas, das er einem Pärchen mit einer Harley weggenommen hatte. Er gibt es Masao und erläutert ihm, dass seine Mutter weggezogen sei und die Glocke für ihn zurückgelassen habe. Wenn er in Schwierigkeiten sei, brauche er nur zur klingeln und ein Engel würde kommen, um ihm zu helfen. Masao klingelt mit der Glocke, doch kein Engel erscheint.

Auf dem Rückweg nach Tôkyô passieren viele Abenteuer, bei denen die beiden eine glückliche Zeit verleben. Kikujirô führt sie zu einem Altenheim. Dort sieht er eine alte Frau, die abseits von den anderen Frauen sitzt. Ihr Gesicht ist von der gleichen Einsamkeit überschattet, die auch Masaos Mutter zeigt, der Einsamkeit einer Mutter, die ihr Kind verlassen hat. Ohne ein Wort an die alte Frau zu richten verlässt Kikujirô das Altenheim. Der Sommer neigt sich dem Ende zu, und es ist Zeit, Abschied zu nehmen. Kikujirô verspricht Masao, weiter nach seiner Mutter zu suchen.

Datum
08.07.2002 20:00 Uhr

Ort
Japanisches Kulturinstitut
Universitätsstraße 98
50674 Köln

Informationen zum Film

  • Regie: KITANO Takeshi
  • Spieldauer: 121
  • Produktionsjahr: 1999
  • Übersetzung: OmdU