KATATSUMORI

KATATSUMORI

Film | Filme von Tanaka Kinuyo, Haneda Sumiko und Kawase Naomi

KATATSUMORI

かたつもり

KATATSUMORI

かたつもり
Der Film ist eine Art Fortsetzung von Ni tsutsumarete, in dem sich Kawase der zentralen Bezugsperson ihres bisherigen Lebens widmet: der "Großmutter". Die Mutter, die nicht wirklich für sie da war und trotzdem keine Fremde ist, taucht am Anfang des Films auf, wurde für Kawase aber kein eigenständiges Filmthema (wenn es in Shara sôju auch um Mutterschaft geht, dann verarbeitet Jungmutter Kawase damit eher ihre eigenen Ängste als dass sie versucht, ihre Mutter zu verstehen). Ein Film über die "Großmutter" zu machen, bedeutet für Kawase aber letztendlich auch, die Realisierung ihrer genealogischen Lehrstelle und dass sie jenem Sprung, jener Kluft in ihrem Dasein eine Form gibt, genauer: der emotionalen Bedeutung jener Kluft für ihr Leben. Der Titel Katatsumori verdichtet unübersetzbar, nur in den Bestandteilen aufzeigbar, dieses Gefühl: Katatsumuri = „Schnecke“, tsumori = „stauen“, kata = „Schultern“: Obwohl Kawase wie eine Schnecke ein Haus hat, kommt sie nirgendwo her und fühlt sich doch einer Familie zugehörig, ein Widerspruch, der sich über Jahre in ihr angestaut hat und auf ihr lastet wie ein Joch auf den Schultern. So zumindest erklärt Kawase den Titel. Durch die Kontemplation der "Großmutter", all der einfachen Dinge, die sie tagtäglich tut und die für sie unersetzlich geworden sind, als Bestandteile ihres Lebens, die auch da sind, wenn sie (Kawase) nicht da ist und sie (die "Großmutter") eines Tages nicht mehr ist, versucht die Regisseurin, sich über die Wesenheit jener Gefühle Klarheit zu verschaffen, im Vertrauen auf das Filmbild.
Auch für diesen Film gewann Kawase einen Preis in Yamagata. In der Jury saß Tamura Masaki, der dann die Kameraarbeit bei Moe no Suzaku übernahm.

Datum
13.09.2004 19:00 Uhr

Ort
Japanisches Kulturinstitut
Universitätsstraße 98
50674 Köln

Informationen zum Film

  • Regie: KAWASE Naomi
  • Spieldauer: 40
  • Produktionsjahr: 1994
  • Übersetzung: OmeU