Kanai Katsu und seine Werke
Filmreihe
Kanai Katsu und seine Werke
Filmreihe
„ KANAI Katsu, geboren 1936, von Beruf her Kameramann , ist einer der großen eklektischen Exzentriker des japanischen Kinos. Beginnend 1969 mit Mujin rettô schuf Kanai in drei Werkschüben ein schmales, fast nur aus kurzen und mittellangen Filmen bzw. Videos bestehenden Kino-Oeuvre. Kanai ist ein wild-wüster, verschmitzter Visionär, ein Bilderstürmer, ein hintersinnig- wachsamer Träumer, in dessen Schaffen sich klassische und kontemporäre Künste, Pop- und Hochkultur aus der eigenen Welt wie dem Westen fröhlich durchdringen.“
„In Mujin rettô treffen absurde Exzesse auf die fokussierte Körperlichkeit des Butô, politische Anliegen werden allegorisch herausgeschrien, man sieht Peitschen schwingende Nonnen mit Maschinenpistolen, einen Vater, der sich seinen Sohn gebiert, Mittelstands-Stadtrandwahn. Das zwei Jahre später gedrehte Good bye ist in seinem Gestus cooler, von einer jazzigen Klarheit zeitgenössischer Action-Filme, die ihre westlichen Vorbilder übertreffen wollen, und dokumentarischer vor allem in der zweiten Hälfte des Films, die während der Militärdiktatur in Südkorea heimlich gedreht wurde.
Toki ga fubuku ist die Anthologisierung von Yume hashiru (1987), Ippon shôbu no kirigirisu. 400 Feet, 11“ (1988) und Jô no uta ga kikoeru (1989), erweitert um zwei im Jahre 1989 gedrehte Zwischenspiele. Im Zentrum der Handlung steht die Beziehung von Kanai zu seinem langjährigen Freund, dem Regisseur JÔNOUCHI Motoharu und dem Versuch Kanais, mit dessen plötzlichem Tod zurecht zu kommen. Das Video Seinaru gekijô ist eine Hommage an die Holzschnittkunst von Itô Jakuchû (1716-1800), die Kanai in seinem Garten neu erfindet. Als Projektionsfläche hat er einen See und ein Bächlein angelegt und entspinnt daraus eine Geschichte über den Kampf der Fische, Schlangen und Lurche gegen die sich immer mehr verbreitenden Frösche.
In Super documentary: zen`ei senjutsu (2003) springt Kanai durch den Garten und beschwört „Funky!Funky!“ schreiend seine Bäume, hält ein wachsames Auge auf ein Vogelpaar und dessen Nachwuchs, zaubert sich digital ein Mehrfamilienhaus als Windschutz hinter seinen Garten und kann am Ende durch die Kraft seines Computers fliegen.“
Olaf Möller
Donnerstag, 10.Mai 2007, 19 Uhr
Ein Abend mit dem Filmemacher Kanai Katsu in Köln
Die 53. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen stellen in ihrem diesjährigen Programm das Werk von Kanai Katsu vor. Herr Kanai wird dafür eigens aus Japan anreisen und auch im Japanischen Kulturinstitut zu Gast sein. Nach der Präsentation einer seiner kürzeren Filme gibt Herr Kanai im Gespräch mit dem Filmkritiker Olaf Möller Einblick in sein Filmschaffen.
Gefördert von The Japan Foundation
Mit herzlichem Dank an die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen.
3. bis 8. Mai, www.kurzfilmtage.de
Datum
10.05.2007 - 14.05.2007
Ort
Japanisches Kulturinstitut
Universitätsstraße 98
50674 Köln