Ausführende:
Traditionelles Marionetten-Theater Ito-ayatsuri Ningyo Isshi-za
Edo Dennai (Yûki Isshi III), Yûki Isshi IV, Yûki Tamiko, Yûki Marina, Mano Toyo, Tuchiya Nagisa, Narita Romi

In Japan, wo das Puppenspiel eine lange Geschichte hat, entwickelten sich zu Beginn des 17. Jahrhunderts populäre Bühnenspiele mit Marionetten – parallel zum besser bekannten und anspruchsvollen Bunraku-Theater mit seinen großen, meist von drei Spielern geführten Figuren. Spuren einer ersten Blütezeit des Marionetten-Theaters gehen zurück auf die Kan’ei-Ära (1624 – 1644). Die nur 50–70 Zentimeter großen Figuren werden mit Hilfe zahlreicher (bis zu 30) „Fäden“ aus gezwirnter Wolle und einem „Spielkreuz“ oder „Spielbrett“ bewegt. Wie bei Bunraku agieren die Spieler sichtbar mit auf der Bühne.

Das Isshi-za ist heute unter der Leitung von Meister Yûki Isshi III (alias Edo Dennai) und seinem Sohn Yûki Isshi IV Japans führendes Ensemble des Marionetten-Theaters. Das Programm bringt zwei kurze zeremonielle Tanzstücke, Sambasô (Segenspendende Gottheit) und Kotobuki-jishi (Glückverheissender Löwe), gefolgt von zwei dramatischen Werken, Tsunayakata (Im Haus des Tsuna – begleitet von Nagauta-Musik, nach einer mittelalterlichen Heldensage) und Suzu-ga-mori (In einem Wäldchen bei Edo) – beide mit deutschen Untertiteln. Zusätzlich gibt das Ensemble eine kurze Einführung in die japanische Kunst des Marionettenspiels.

Gefördert von JTI