HACHI NO SU NO KODOMOTACHI
Children of the Beehive
Film
| Retrospektive Shimizu Hiroshi
Children of the Beehive
蜂の巣の子供たち
HACHI NO SU NO KODOMOTACHI

Der Krieg ist aus und Shimamura zurück in der Heimat, genaugenommen in der Hafenstadt Shimonoseki, einem der zentralen Umschlagplätze für den Schiffsverkehr mit China. Auf dem Bahnhof lernt Shimamura die junge Yumiko kennen, die gleich ihm aus China zurückgekehrt ist und nicht weiß, wie es nun weitergehen soll. Außerdem stromert eine Schar von Kindern herum, allesamt Kriegswaisen, die sich auf jeden einfahrenden Zug stürzen in die Hoffnung, etwas zu essen zu erhaschen, meist vergeblich. Shimamura schlägt Yumiko vor, ihn nach Ôsaka zu begleiten, wo er das Waisenhaus, in dem er aufwuchs, besuchen will, Yumiko möchte aber lieber eine befreundete Familie aufsuchen. Stattdessen machen sich zwei der Kinder mit ihm auf den Weg, weitere schließen sich im Laufe der Tage an. Um sich und auch die Kinder zu ernähren, verdingt sich Shimamura ab und an, und die Kinder bald mit ihm. In Hiroshima laufen sie erneut Yumiko über den Weg, der noch nichts groß Gutes widerfahren ist, obwohl es ihre Heimatstadt ist. Auf dem Weg nach Kôbe wird eines der Kinder unheilbar krank und wird von einem anderen auf einen Berg hinaufgetragen, damit es im Sterben noch einmal das Meer sehen kann. Als sie Kôbe erreichen, läuft ihnen Yumiko ein weiteres Mal über den Weg: Sie hat sich eingereiht in das Heer jener Frauen, die nichts anderes mehr haben als ihren Leib, den sie als Handelsware verkaufen. Jetzt endlich schließt sie sich Shimamura auf dem Weg nach Ôsaka an.
Hachi no su no kodomotachi ist ebenso eine Wasserscheide der japanischen Filmgeschichte wie die wohl radikalste Ausformulierung des Shimizu'schen Kinos. Nach dem Ende des 15jährigen Krieges trennte sich Shimizu im Streit von Shôchiku. Dank seines Privatvermögens konnte er sich erst einmal um Anderes als seinen nächsten Film kümmern und eröffnete ein Waisenhaus. Mit seinen Kindern machte er sich dann daran, einen Film in absoluter Freiheit zu realisieren: Die einzigen neben ihm am Dreh beteiligten Profis waren der Kameramann Furuyama Saburô, der ursprünglich vom Animationsfilm kommende Regieassistent Sekizawa Shin'ichi sowie sein 'genereller Assistent', der Regisseur Ôkubo Tadamoto. Letzterer war ein alter Kamata-Kollege, der arbeitslos war und Shimizu mit seinem Waisenhaus half, indem er sich um die filmische Ausbildung der Kinder kümmerte. Das nötige Geld für das Projekt schließlich investierte ein begeisterter Großgrundbesitzer. Shimizu drehte nahezu ausschließlich draußen, auf den Straßen des kriegswunden Japans, die Geschichte improvisierte er weitestgehend auf dem Weg.
Hachi no su no kodomotachi ist ebenso eine Wasserscheide der japanischen Filmgeschichte wie die wohl radikalste Ausformulierung des Shimizu'schen Kinos. Nach dem Ende des 15jährigen Krieges trennte sich Shimizu im Streit von Shôchiku. Dank seines Privatvermögens konnte er sich erst einmal um Anderes als seinen nächsten Film kümmern und eröffnete ein Waisenhaus. Mit seinen Kindern machte er sich dann daran, einen Film in absoluter Freiheit zu realisieren: Die einzigen neben ihm am Dreh beteiligten Profis waren der Kameramann Furuyama Saburô, der ursprünglich vom Animationsfilm kommende Regieassistent Sekizawa Shin'ichi sowie sein 'genereller Assistent', der Regisseur Ôkubo Tadamoto. Letzterer war ein alter Kamata-Kollege, der arbeitslos war und Shimizu mit seinem Waisenhaus half, indem er sich um die filmische Ausbildung der Kinder kümmerte. Das nötige Geld für das Projekt schließlich investierte ein begeisterter Großgrundbesitzer. Shimizu drehte nahezu ausschließlich draußen, auf den Straßen des kriegswunden Japans, die Geschichte improvisierte er weitestgehend auf dem Weg.
Datum
08.03.2004 19:00 Uhr
Ort
Japanisches Kulturinstitut
Universitätsstraße 98
50674 Köln
Informationen zum Film
- Regie: SHIMIZU Hiroshi
- Spieldauer: 86
- Produktionsjahr: 1948
- Übersetzung: OmeU