Der japanische Garten als Mythos
Vortrag
Der japanische Garten als Mythos
Vortrag

von PD Dr. Christian Tagsold,
Institut für Modernes Japan der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf
Seit rund 150 Jahren werden im Westen japanische Gärten angelegt.
Dieser Gartenstil hat weite Verbreitung gefunden und begeistert viele
Menschen. Was steckt hinter dieser Mode? Und wofür stehen japanische
Gärten überhaupt?
Die Antwort auf diese beiden Fragen ist viel komplexer, als man anfänglich
glauben möchte. Zum einen haben sich die Vorstellungen zum
japanischen Garten in diesen eineinhalb Jahrhunderten deutlich verändert
– nicht nur im Westen, sondern auch in Japan selbst. Zum anderen
ist die Idee des japanischen Gartens eingebunden in eine umfassende
Imagination vom Anderen, Fremden, Exotischen. Über die Gärten
als anschauliche Räume entsteht eine Idee, wie Japan ist, ein Land
scheinbar voller Ästhetik und einer besonderen Nähe zur Natur. Diese
Vorstellungen werden nicht nur durch westliche Beobachter in Umlauf
gebracht. Auch japanische Intellektuelle haben ihren Anteil daran gehabt,
einen umfassenden Mythos zu produzieren, der die eigentlichen
Gärten überstrahlt.
Datum
08.02.2019 19:00 Uhr
Ort
Japanisches Kulturinstitut
Universitätsstraße 98
50674 Köln