AKIKO - ARU DANSÂ NO SHÔZÔ
AKIKO - PORTRAIT OF A DANCER
Film
| Filme von Tanaka Kinuyo, Haneda Sumiko und Kawase Naomi
AKIKO - PORTRAIT OF A DANCER
AKIKO あるダンサーの肖像
AKIKO - ARU DANSÂ NO SHÔZÔ

Zu Beginn wollte die Tänzerin Kanda Akiko einen Film über sich selbst machen bzw. gemacht sehen, dessen Realisierung überließ sie Haneda Sumiko. Eigentlich sollte es ein Film über die Arbeit an ihrem Stück "Maria Magdalena" sein, denn Akiko ist letztendlich, so findet sie, ihr Tanz, und alles weitere, Kanda, ist jemand anderes.
Haneda war fasziniert von der Akiko/Kanda-Gespaltenheit: So wurde aus dem Dokument eines künstlerischen Schaffens - eigentlich einer klassischen Erfolgsstory, denn Kanda war zu jenem Zeitpunkt schon ein Superstar des modernen Tanzes, eine Legende auf der Suche nach kinemathographischer Bestätigung - ein Versuch über die Dialektik von Kunst und Leben, das heißt über die Arbeit der Kunst und der Arbeit des Lebens. Die Arbeit an "Maria Magdalena" und dann die Vorbereitungen für Akikos nächstes Stück werden kontrastiert mit Szenen aus Kandas Leben, das wiederum von außen nahe - Erzählungen wie Charakterisierungen der Mutter, der Schwester, und der Tochter - wie von außen fern - Hanedas kinemathographisch registrierender Blick - betrachtet wird. Akiko ist in ihrer Körperlichkeit sich selber nahe, Kanda hingegen muss sich ständig mit den Wörtern auseinandersetzen, getraut sich eigentlich auch nur, Akiko verbal von außen zu betrachten: Wie sie über Akiko spricht, ist anders als das im Japanischen übliche Sprechen über die eigene Arbeit, wie es vielen Künstler eigen ist und von ihnen wohl auch per Sprachcode erwartet wird: es ist weniger eine Membran denn eine Wand, gegen die man eine Idee wie einen Ball schleudern-abprallen lassen-auffangen (oder auch nicht) kann.
Es ist interessant zu überlegen, inwieweit die Parallelität des Arbeitens an AKIKO - Aru Dansâ no shôzô und Chihôsei rôjin no sekai gerade ersteren beeinflusst hat, geht es doch in beiden Filmen um Spaltungen, um parallele Existenzen. In diesem hier um die Arbeit der Selbstbewusstwerdung, das heißt Akiko drückt aus, was Kanda nicht artikulieren kann oder will, in dem anderen um den Verlust einer solchen Selbstkontrolle, der Möglichkeit zu einer Selbstbewusstwerdung, denn Senilität bedeutet in gewisser Hinsicht auch, dass man beginnt, sich durch das Vergessen von seinem Leben als Ganzheit abzuspalten. Das heißt, beide Filme zeigen andere, etwa um 90 Grad versetzt vollzogene Schnitte durch jene Dynamik von Zyklen aus Raum und Zeit als Hanedas vorherigen Hauptwerke.
Haneda war fasziniert von der Akiko/Kanda-Gespaltenheit: So wurde aus dem Dokument eines künstlerischen Schaffens - eigentlich einer klassischen Erfolgsstory, denn Kanda war zu jenem Zeitpunkt schon ein Superstar des modernen Tanzes, eine Legende auf der Suche nach kinemathographischer Bestätigung - ein Versuch über die Dialektik von Kunst und Leben, das heißt über die Arbeit der Kunst und der Arbeit des Lebens. Die Arbeit an "Maria Magdalena" und dann die Vorbereitungen für Akikos nächstes Stück werden kontrastiert mit Szenen aus Kandas Leben, das wiederum von außen nahe - Erzählungen wie Charakterisierungen der Mutter, der Schwester, und der Tochter - wie von außen fern - Hanedas kinemathographisch registrierender Blick - betrachtet wird. Akiko ist in ihrer Körperlichkeit sich selber nahe, Kanda hingegen muss sich ständig mit den Wörtern auseinandersetzen, getraut sich eigentlich auch nur, Akiko verbal von außen zu betrachten: Wie sie über Akiko spricht, ist anders als das im Japanischen übliche Sprechen über die eigene Arbeit, wie es vielen Künstler eigen ist und von ihnen wohl auch per Sprachcode erwartet wird: es ist weniger eine Membran denn eine Wand, gegen die man eine Idee wie einen Ball schleudern-abprallen lassen-auffangen (oder auch nicht) kann.
Es ist interessant zu überlegen, inwieweit die Parallelität des Arbeitens an AKIKO - Aru Dansâ no shôzô und Chihôsei rôjin no sekai gerade ersteren beeinflusst hat, geht es doch in beiden Filmen um Spaltungen, um parallele Existenzen. In diesem hier um die Arbeit der Selbstbewusstwerdung, das heißt Akiko drückt aus, was Kanda nicht artikulieren kann oder will, in dem anderen um den Verlust einer solchen Selbstkontrolle, der Möglichkeit zu einer Selbstbewusstwerdung, denn Senilität bedeutet in gewisser Hinsicht auch, dass man beginnt, sich durch das Vergessen von seinem Leben als Ganzheit abzuspalten. Das heißt, beide Filme zeigen andere, etwa um 90 Grad versetzt vollzogene Schnitte durch jene Dynamik von Zyklen aus Raum und Zeit als Hanedas vorherigen Hauptwerke.
Datum
21.10.2004 19:00 Uhr
Ort
Japanisches Kulturinstitut
Universitätsstraße 98
50674 Köln
Informationen zum Film
- Regie: HANEDA Sumiko
- Spieldauer: 107
- Produktionsjahr: 1985
- Übersetzung: OmeU